Das neue Hessische Polizeipräsidium Einsatz (HPE) hat am 1. November 2023 seine Arbeit aufgenommen. Anlässlich des einjährigen Bestehens ziehen Innenminister Roman Poseck und der Leiter des HPE, Polizeipräsident Malte Neutzler, eine positive Bilanz:
„Das HPE hat sich seit seiner Gründung als zentrale Einsatzbehörde für sämtliche spezialisierte Polizeikräfte der hessischen Polizei zu einem wesentlichen Pfeiler in der Sicherheitsarchitektur Hessens entwickelt. Neben den klassischen Einsatzeinheiten der Bereitschaftspolizei und den Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten, die häufig im Rahmen von Demonstrationen oder Großveranstaltungen wie Fußballspielen zum Einsatz kommen, verfügt das HPE über eine Vielzahl weiterer hochspezialisierter Polizistinnen und Polizisten. Dazu gehören Spezialeinheiten wie das Spezialeinsatzkommando, das Mobile Einsatzkommando, die Wasserschutzpolizei, Polizeifliegerstaffel und Polizeireiterstaffel. Ich habe selbst bereits viele Spezialeinheiten besucht und dabei einen hervorragenden Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Polizistinnen und Polizisten gewonnen.
Polizeiliche Lagebewältigung hat profitiert
Dank der großen Bandbreite können die spezialisierten Polizeikräfte des HPE flexibel eingesetzt werden, um hessenweit und bundesweit besondere Einsatzlagen zu bewältigen. Von dem enormen Spektrum des HPE profitiert die polizeiliche Lagebewältigung sowohl bei geplanten Einsatzlagen als auch bei spontanen Bedarfen, die sich aus dem polizeilichen Alltag ergeben, etwa bei Bedrohungslagen, Vermisstensuchen bis hin zu Schiffsunfällen. Die Beamtinnen und Beamten handeln immer im Interesse der Sicherheit der Menschen und setzen ihre Kräfte zielgerichtet entsprechend der Einsatzlage ein. Das haben sie in diesem Jahr besonders während der Fußball-Europameisterschaft bewiesen und dazu beigetragen, dass die Bürgerinnen und Bürger auf ein friedliches und sicheres Fußballfest zurückblicken können. Auch das seit Februar gestartete Sofortprogramm ‚Innenstadtoffensive‘ wird durch das HPE maßgeblich unterstützt. Rund 400 Kräfte haben sich seit dem Start an den Einsätzen beteiligt. Die Beamtinnen und Beamten des HPE haben in diesem Jahr auch viele außerhessische Einsätze durchgeführt, wie bei der 60. Sicherheitskonferenz in München. Die hessischen Spezialeinheiten sind überaus leistungsfähig und hoch professionell. Das haben sie auch in der neuen Struktur unter dem Dach des HPE über die Grenzen Hessens hinaus unter Beweis gestellt.
Es ist erfreulich, dass das HPE trotz der umfassenden Neustrukturierung gut zusammengewachsen ist. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Wir sind aber dank des Engagements und der Innovationsbereitschaft von allen Beteiligten auf einem guten Weg. Ich danke den Polizistinnen und Polizisten für ihren herausragenden Einsatz für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger“, führte Innenminister Roman Poseck heute anlässlich des einjährigen Bestehens des Hessischen Polizeipräsidiums Einsatz in Wiesbaden aus.
Mit dem Sitz des Präsidiums in Mainz-Kastel wurden auch die bisherigen Standorte des Hessischen Bereitschaftspolizeipräsidiums, aus dem das HPE hervorging, beibehalten. Diese verteilen sich auf ganz Hessen, wodurch es gelingt, überregionalen Sicherheitslagen unter enger Einbindung und in gegenseitiger Unterstützung der jeweils örtlich zuständigen Polizeipräsidien zentral zu begegnen.
Ziele sind aufgegangen
„Die gesteckten Ziele, sich als zentrale Servicedienststelle rund um das polizeiliche Einsatzgeschäft in Hessen zu bewähren, die Polizeiflächenpräsidien bestmöglich bei der täglichen Gefahrenabwehr und Kriminalitätsbekämpfung sowie der anlassbezogenen Einsatzbewältigung zu unterstützen, sind vollends aufgegangen. Das HPE ist eine moderne, leistungsstarke Behörde und kann durch das Zusammenwachsen aller spezialisierten hessischen Polizeikräfte noch bessere und schnellere Antworten auf zentralen Fragen der Sicherheit geben“ zog der Leiter des HPE, Polizeipräsident Malte Neutzler, Resümee.
Die Struktur des HPE wurde an die der sieben Polizeiflächenpräsidien angeglichen. Diese Anpassung bietet unter anderem Vorteile im Bereich der interbehördlichen Abläufe und Kommunikation. Des Weiteren wurde im HPE eigens eine Abteilung Aus- und Fortbildung geschaffen, die den besonderen Bedarfen der Behörde, u. a. auch denen der Spezialeinheiten, gerecht wird, aber auch zentrale Inhalte des Studiums in polizeipraktischen Bereichen abbildet. Zudem gibt es mit der sogenannten „Kräftekoordination - KKO 24/7“ eine Zentralstelle, die rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche tätig ist und mit einem Gesamtüberblick über alle spezialisierten Polizeikräfte, die aktuell in Hessen verfügbar sind, ihren Teil für eine schnelle Lagebewältigung beiträgt. Sobald sich aus einer polizeilichen Einsatzlage ein Bedarf an Spezialisten oder spezialisierten Fähigkeiten, zum Beispiel Polizeihubschrauber, Drogenspürhunde, SEK oder Taucher ergibt, kann die Kräftekoordination umgehend Auskunft über die Verfügbarkeit geben und die Kräfte koordiniert in den jeweiligen Einsatz bringen. Diese bewährte Verfahrensweise entlastet zum einen die jeweilige einsatzführende Polizeidienststelle, die somit lediglich einen zentralen Ansprechpartner kontaktieren muss. Zum anderen beschleunigt der optimierte Ablauf die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte zur polizeilichen Lagelösung nochmals, wovon letztendlich die Bürgerinnen und Bürger profitieren.
„Das erste Jahr HPE war Dank der Kraftanstrengung von rund 2.000 Beschäftigten, zu denen neben Polizistinnen und Polizisten auch Verwaltungsbeamte sowie Angestellte gehören, äußerst anspruchsvoll, aber von Erfolg geprägt. Der Anspruch wird auch in Zukunft sein, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen und das enorme Spektrum polizeilicher Lagebewältigung im Dienste aller Hessinnen und Hessen abzudecken“ führte Präsident Neutzler mit Blick in die Zukunft aus.