Mit 428.000 Euro vom Land kann die Stadt Kassel den Hochwasserschutz an der Drusel ausbauen. Umweltministerin Priska Hinz hat den Förderbescheid heute an den Stadtbaurat Christof Nolda übergeben.
„Wir sorgen dafür, dass die natürlichen Lebensgrundlagen in Hessen krisensicher werden. Die Klimakrise hat uns gezeigt, wie wichtig die Prävention vor zukünftigen Hochwasserereignissen ist“, sagte die Ministerin. Bereits im Juni 2014 und im Juli 2017 hatten starke Niederschläge zu Hochwasserereignissen an der Drusel in Kassel geführt. Im Kreuzungsbereich Lange Straße und Rammelsbergstraße fließt die Drusel eingeengt durch zwei Brückenbauwerke. An dieser Stelle war der Zufluss der Fulda über die Ufer getreten und hatte für überflutete Keller gesorgt.
„Auch, wenn wir nicht jedes Hochwasser verhindern können, unterstützen wir hessische Gemeinden dabei, sich bestmöglich darauf vorzubereiten. Mit einem wirkungsvollen Hochwasserschutz wollen wir Schäden für Mensch und Natur so gering wie möglich halten“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz.
Auch Fische und Kleinstlebewesen im Wasser profitieren
Mit den Fördermitteln des Landes Hessen wird die Stadt Kassel einen Nebendurchlass bauen, der im Hochwasserfall eine Entlastung für die Drusel darstellt. Dieser verläuft parallel zur Drusel in der Anliegerstraße und umgeht die Engstellen der beiden Brücken. In dem Bereich der Maßnahme wurde bereits eine Gewässerentwicklungsmaßnahme umgesetzt. Durch die naturnahe Umgestaltung des Ein- und Auslaufbereiches des neuen Entlastungsdurchlasses wird diese vervollständigt. Lebensräume für Kleinstlebewesen werden geschaffen und die Durchgängigkeit des Gewässers erreicht, sodass Fische wandern können.
Die Investitionskosten für das Projekt liegen insgesamt bei rund 500.000 Euro. Der Förderanteil des Landes Hessen liegt damit bei 85 Prozent.
Gelungene Kooperation von Kommune und Land beim Hochwasserschutz
„Die Landesregierung hat in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt mehr als 16 Millionen Euro pro Jahr in den Hochwasserschutz investiert“, sagte Umweltministerin Hinz. „Was das Land Hessen in Sachen Hochwasserschutz tun kann, wird gemacht. Aber wir sind natürlich auf die Kooperation der Gemeinden und Wasserverbände angewiesen. Das Projekt der Stadt Kassel ist ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Kommune und Land beim Hochwasserschutz.“
Neben Fördermitteln für den technischen Hochwasserschutz bilden die Hochwasservorsorge und das Hochwasserflächenmanagement weitere Bausteine des hessischen Hochwasserschutzkonzepts.