Ministerpräsident Boris Rhein hat ein entschlossenes Vorgehen gegen Hass und Hetze angemahnt und zur Verteidigung der Demokratie aufgerufen: „Unsere freie und offene Art zu leben, ist unter Druck. Von außen wie von innen“, sagte der Ministerpräsident und ergänzte, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit und nicht auf Ewigkeit garantiert sei. „Sie verlangt Wachsamkeit. Sie erlaubt keinen Rückzug, keine Gleichgültigkeit. Demokratie braucht Einmischung, braucht Menschen, die sich aktiv einbringen; Menschen mit Mut und Haltung, die bereit sind, für unsere Werte einzutreten und zu streiten.“ Ein solcher Mensch mit Mut und Haltung sei auch der vor fünf Jahren ermordete Kasseler Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke gewesen. Bei der morgigen Gedenkstunde aus Anlass dessen Todestags wird nach dem Bundespräsidenten auch Ministerpräsident Rhein eine Ansprache halten.
Gedenkstunde in Kasseler Martinskirche
Die Gedenkstunde ist eingebettet in ein Demokratiefest, das unmittelbar vor der Kasseler Martinskirche stattfindet. Ministerpräsident Boris Rhein ist Schirmherr dieses Fests. In der Martinskirche fand vor fünf Jahren der Trauerakt für Walter Lübcke statt. Das Regierungspräsidium Kassel und die Demokratie-Initiative „Offen für Vielfalt – geschlossen gegen Ausgrenzung erinnern seitdem jedes Jahr am 2. Juni zusammen mit der Evangelischen Kirchengemeinde Kassel-Mitte an den ermordeten Regierungspräsidenten.
„Walter Lübcke musste für sein Eintreten für Demokratie und Meinungsfreiheit und für seine Entschlossenheit gegenüber menschenverachtenden Äußerungen mit seinem Leben bezahlen“, sagte der Regierungschef und ergänzte: „Sein Tod ist und bleibt ein schmerzhafter Verlust für uns alle und ganz besonders seine Familie. Der Mord an Dr. Walter Lübcke ist Mahnung und dauerhafter Auftrag zugleich, dass wir mit aller Entschlossenheit gegen Hass, Hetze und Extremismus vorgehen.“
Die Gedenkstunde in der Kasseler Martinskirche wird morgen ab 10.30 Uhr in einem Hessenschau extra live im HR-Fernsehen übertragen.